London, vor einigen Jahren: Wir hatten Lust auf indisches Essen und fanden ein Lokal, irgendwo in Soho. Ich weiß weder, wie es geheißen hat, noch, ob ich je wieder hinfinden würde, aber wir aßen ein Butter Chicken, und es schmeckte: sensationell. Zurück in Österreich blieb dann nur die Internet-Recherche. Ich habe jetzt ein Rezept (zusammengestoppelt aus mehreren Quellen), das wie das Butter Chicken aus meiner Erinnerung schmeckt – und jetzt sagt der Mitkoch: sensationell. Es ist etwas aufwändig, aber es lohnt sich wirklich! Unverzichtbar für den Geschmack sind die Bockshornkleeblätter (Kasuri methi). Man bekommt sie im guten Asia-Shop.
Gestern: das absolute Sauwetter, oder wie ein Radiosprecher sagte “etwas zu warm für November”. Da passte mein wärmendes Butter Chicken sehr gut.
Butter Chicken
Rezept für vier Personen
2 Hühnerbrüste, gehäutet, entbeint
50 g Paste aus gleich viel püriertem Knoblauch und Ingwer
1/2 EL Salz
65 ml griechisches Joghurt
1/2 EL Chili-Pulver
1/2 EL Erdnussöl
40 ml Erdnussöl
2 Zimtstangen
5 grüne Kardamomkapseln
5 Nelken
3 Lorbeerblätter
3 grüne Chilis im Ganzen
3 cm Ingwerwurzel, geschält und püriert
750 g Tomaten
1/2 TL Chili-Pulver
75 g Cashew-Nüsse
1 EL Honig
2 EL Tomatenmark
2 TL Kasuri Methi (Bockshornkleeblätter, gemahlen)
50 g Butter
60 ml Schlagobers
Die Hühnerbrust waschen, trocknen und in große Stücke schneiden (also höchstens sechs bis acht Stücke). Dann die Stücke mit der Knoblauch-Ingwer Paste und dem Salz marinieren, die Marinade richtig gut ins Fleisch einmassieren. Das Joghurt mit dem Chilipulver und dem Pflanzenöl mischen. Ebenfalls einmassieren. Dann das Fleisch in eine Schüssel legen, zudecken und in den Kühlschrank geben (für ungefähr zwei Stunden).
Danach die Hühnerstücke auf ein Backpapier geben und 15 Minuten im Backrohr übergrillen. Etwas abkühlen lassen und in mundgerechte Stückchen schneiden. Wieder in die Schüssel legen, zudecken und beiseite stellen.
Jetzt 40 ml Öl in einem Topf erhitzen. Wenn das Öl heiß ist, die Zimtstangen, die Nelken, die Kardamomkapseln und die Lorbeerblätter hineingeben und für zwei Minuten braten. Dann den Ingwer hinzugeben, für eine Minute weiterbraten, die drei Chilis zufügen. Die Tomaten hineingeben und umrühren, zudecken. Nach einigen Minuten 100 ml Wasser zugießen, Deckel wieder auflegen und für ca. 25 Minuten köcheln, bis die Tomaten zerfallen.
Dann den Topf vom Herd nehmen und die festen Gewürze herausfischen (aufpassen und nachzählen, damit man keinen Chili vergisst, sonst wird´s zu scharf). Die Tomatenmischung pürieren, etwas Wasser hinzufügen und erneut aufkochen. Die Nüsse hacken, ungefähr zwei Drittel davon mit etwas Wasser zu einer Paste pürieren, zusammen mit dem Tomatenmark, dem Honig und dem Chilipulver zu den Tomaten geben. Drei Minuten kochen. Dann die Butter einrühren, salzen. Die gemahlenen Bockshornkleeblätter zugeben und alles 15 Minuten köcheln lassen. In einer kleinen Pfanne etwas Butter zerlassen und die restlichen Nüsse anrösten. Das Hühnerfleisch in die Sauce geben, ebenso die gerösteten Nüsse. Schlagobers zufügen, noch drei Minuten köcheln lassen und mit Basmati-Reis servieren.